BIO-Award Steiermark 2025

Biohof Hold

Andreas Steinmetz & Magdalena Hirt, 8734 Großlobming

(c) Bio Ernte Steiermark

Direkt im obersteirischen Ort Großlobming liegt der Biohof Hold von Andreas Steinmetz. Der junge Bio-Landwirt hat sich auf die Direktvermarktung von Produkten vom Bio-Schwein spezialisiert. Dabei gilt für ihn das Nose-to-tail-Prinzip: Möglichst alle Teile des Tieres werden verwendet. Das Ergebnis ist eine große Produktvielfalt von Frischfleisch bis hin zu Würstel und Schmalz. Es sind aber nicht nur Bio-Schweine, die am Hof ein zu Hause finden. Auf dem Weg zum 24-Stunden Hofladen begrüßen einen Cappuchino, Americano, Ristretto und seine Freunde. Die Alpaka-Herde in den Farbtönen der besagten Kaffeespezialitäten ist das Herzensprojekt von Magdalena Hirt. Die ausgebildete Diätologin ist der Liebe wegen in die Obersteiermark gezogen und bringt viele kreative Zukunftspläne mit.

Neueinstieg in die Landwirtschaft

Bio-Schweine sind in der Obersteiermark durchaus ungewöhnlich. Die Entscheidung für den Beruf Landwirt und die biologische Schweinehaltung traf Andreas nicht leichtfertig. Die alten Hofgebäude direkt neben der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Großlobming beherbergten früher Milchkühe und später Ochsen. Danach wurden die Flächen verpachtet und die Gebäude standen eine Zeit lang leer. Andreas brachte mit den Bio-Schweinen wieder Leben auf den Hof. Der ehemalige Milchviehstall und ein Fahrsilo wurden zum Bio-Schweinestall mit Auslauf umfunktioniert. Im Sommer sorgt ein Suhl- und Duschbereich für Abkühlung. Rund ums Jahr gibt es Heu, viel Stroh und Bio-Futter vom eigenen Acker. Gefüttert wird primär Bio-Getreide und nur wenig Soja. Der Mist der Tiere wird kompostiert und landet als wertvoller Dünger wieder auf den Feldern. Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit haben am Hof einen hohen Stellenwert. Und auch für die Biodiversität setzen sich die beiden ein: Sämtliche Wiesen des Betriebes stehen unter Naturschutz und werden frühestens im Juli gemäht. Dadurch werden wertvolle Lebensräume für Vögel, Insekten und Pflanzen geschaffen.

Bio-Schweine von Kopf bis Schwanz

Andreas begleitet seine Bio-Schweine von der Ankunft am Hof bis hin zur Schlachtung. Auch bei der Verarbeitung legt er selbst Hand an und lässt seiner Kreativität freien Lauf. Klassische Mischpakete, Edelteile, Würstel bis hin zu Grillfleischpaketen – Möglichkeiten gibt es viele. Das schätzen auch die Kund:innen des Biohofs. Natürlich steht auch Bewusstseinsbildung an der Tagesordnung: Nicht alle Teile des Tieres sind in ihrer Zubereitung populär – ein Ansatz sind daher Rezepttipps und Zubereitungsvorschläge. Die Vermarktung erfolgt via Hofladen, Ab-Hoftagen für Frischfleisch und mittels Kühlversand. Für die Zukunft haben Andreas und Magdalena schon Pläne: Der eigene Kräutergarten soll die Gewürze für einen einzigartigen Geschmack der Produkte beisteuern.

Bio-Alpakas als neustes Standbein

Cappuchino, Americano, Ristretto und seine flauschigen Freunde sind auch ohne Koffein aufgeweckte Gesellen. Die Alpaka-Herde ist neu am Hof und verzaubert bereits jetzt Kund:innen. Magdalena achtet darauf, dass sich die Alpakas am Hof wohlfühlen. Apropos Alpakas: In den Ferien bekommt die kleine Herde Besuch von den Alpakas der benachbarten Fachschule, die ebenfalls in der schulfreien Zeit beste Betreuung erhalten. Rund um die Alpakas plant Magdalena einige Angebote. Einerseits könnten die Wolle und daraus gearbeitete Produkte zukünftig das Sortiment erweitern, anderseits wird an Angeboten wie Yoga auf der Alpakawiese und an Führungen mit den Tieren getüftelt.